Jüdische Geschichte in Hohenlimburg erfahren Zurück zur Übersicht

Kürzlich fuhren zehn Schülerinnen und Schüler aus der Q2 mit ihrer Lehrerin Frau Zabel nach Hohenlimburg.

Zuerst erlebten sie zusammen mit anderen Schülerinnen und Schülern eine interessante Führung über den alten jüdischen Friedhof, der nur sehr selten für die Öffentlichkeit geöffnet wird. Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Rahel-Varnhagen-Kollegs Hagen informierten über die Geschichte des Friedhofs und einzelner Gräber. So erzählt z.B. die Form und Inschrift auf den Grabsteinen vieles über die Integration jüdischer Menschen in die Stadtgesellschaft Hohenlimburgs vor 1933, aber eben auch über ihre gewaltsame Ausgrenzung und Deportation in Konzentrationslager. Die Besuchenden konnten mit Hilfe ihrer Smartphones sogar in dem Archiv von Yad Vashem nach den Hohenlimburgern suchen und Informationen über sie finden! Zum Abschluss informierte der Lehrer Herr Arias noch über die Gräber von Zwangsarbeitern, die in Hohenlimburg ebenfalls unter Missachtung ihrer Menschenwürde starben und dort begraben wurden. Das war ein eindrucksvoller Einblick in die Geschichte rund um den Zweiten Weltkrieg!

Danach besuchte unsere kleine Gruppe die Gedenkstätte „Alte Synagoge Hohenlimburg“, in der sie noch einmal vielfältige Informationen zur Geschichte der Juden in Hohenlimburg seit ca. 300 Jahren, die Entstehung und Funktion dieser Synagoge und ihren Wiederaufbau als Gedenkstätte hörte. Erinnern, informieren und mahnen als ständige Aufgabe – die Gedenkstätte bietet dazu Raum und Anschauungsmaterial. Natürlich war auch das Verhältnis der drei monotheistischen Religionen in Geschichte und Gegenwart Thema: Antijudaismus, Emanzipation, Antisemitismus - das Verhältnis der drei Religionen zueinander ist leider geprägt von einem ständigen Wechsel zwischen Freundschaften und Feindschaften, zwischen Anerkennung, Verständnis und Ablehnung. Die Gruppe hörte einen sehr umfassenden Vortrag von Herrn Damm von der „Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Hagen“. Er endete mit dem Hinweis, dass der Westfälische Friede 1648 zwischen völlig verfeindeten Lagern geschlossen wurde und dies als positives Beispiel auch für die heutige Zeit gelten könne. Wir fuhren mit vielen neuen Eindrücken wieder nach Hagen zurück und verstehen das Erlebte als Appell, uns mit und in unserer „Schule gegen Rassismus“ für ein friedliches und tolerantes Zusammenleben einsetzen zu wollen.

Tela Zabel