Spannende Einblicke in ein Privat-Gymnasium in Prag Zurück zur Übersicht

Im Rahmen des europäischen Erasmus-Projektes konnten jetzt Lehrkräfte des Fichte-Gymnasiums spannende Eindrücke am privaten Thomas-Mann-Gymnasium in der tschechischen Hauptstadt Prag sammeln.

Unter der Federführung von Erasmus-Koordinatorin Dr. Elisa Mintert-Jancke brach eine vierköpfige Reisegruppe am Dienstag, den 28.03.2023, von Hagen aus nach Prag auf. Ziel war es, ein sogenanntes Job-Shadowing (zu deutsch: Arbeitsplatz-Praktikum) an einer befreundeten europäischen Schule durchzuführen. Dabei deckten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fichte-Gymnasiums ganz unterschiedliche Bereiche der Schullandschaft ab: Leonie Flamme (Biologie/Kunst) war als Vertreterin der Oberstufenverwaltung Teil des Teams, während sich Elisa Mintert-Jancke (Biologie/Chemie) intensiv dem Bereich MINT annehmen wollte. Dominik Severing (Deutsch/ev. Religionslehre) vertrat sowohl den Bereich Digitalisierung als auch das Arbeitsfeld Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE). Schulleiter Christian Fischer (Englisch/Sport) war schließlich vor allem daran interessiert, wie die umfassenden Leitungsaufgaben an dem tschechischen Gymnasium umgesetzt wurden.

Insgesamt stand der viertägige Aufenthalt unter der Fragestellung, wie Bildungsgerechtigkeit an einer Privatschule in Prag im Vergleich zu einem staatlichen Gymnasium in NRW erreicht wird.

Zunächst standen die täglichen Unterrichtshospitationen in verschiedenen Fächern für die Teilnehmer im Vordergrund. So wurde Unterricht in den Fächern Deutsch (als Fremdsprache), Biologie, Chemie, Englisch, Robotik, Geschichte, Kunst, Musik, Literatur und Jugend Debattiert besucht und im Anschluss mit den Lehrkräften nachbesprochen.

Überdies gab es eine Konferenz mit der schuleigenen Schulpsychologin, in der die Herangehensweisen in den Bereichen Beratung von Lernenden und Prävention diskutiert werden konnten, und ein spannendes Gespräch mit einem Fachbereichsleiter über den Umgang mit den Chancen und Herausforderungen von künstlicher Intelligenz als Querschnittsaufgabe aller Fächer.

Im Schulleitungsscreening wurden dann gemeinsam mit der Prager Schulleiterin Suzana Svobodová Themen wie Aufnahmetests für neue Schüler, Digitalisierung des Lernprozesses, Finanzierung der Schullaufbahnen und weitere Mikro-Thematiken erörtert. So gab es für beide Seiten auch erkenntnisreiche Einblicke in die jeweils andere Schulstruktur. Während die Prager Schule durch einen Verwaltungs- und Aufsichtsrat überwacht wird, konnten die Hagener Teilnehmer die deutsche Schulstruktur und die Besonderheiten der Hagener Schullandschaft näher erklären.

Gerahmt wurde das Programm für die Fichte-Lehrkräfte auch durch diverse kulturelle Einblicke in die Stadt an der Moldau. So konnte ein Besuch der Altstadt unter besonderer Betrachtung des Prager Jugendstils ebenso erlebt werden ebenso wie eine Wanderung entlang des Moldau-Ufers zu Königspalast und St.-Veits-Dom. Auch ein Spaziergang über die Karlsbrücke sowie eine Fahrt auf dem elektrischen Boot entlang der Moldau standen auf dem Programm, das von der Erasmus-Beauftragten der Schule, Pavla Petrová, liebevoll zusammengestellt wurde.

Zusammenfassend konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl von tschechischer als auch deutscher Seite viele neue Impulse für ihr eigenes Handeln an ihren Schulen mitnehmen, die dann auch dem Rest der jeweiligen Schulgemeinde zu Gute kommen werden. Für den Herbst 2023 ist ein Gegenbesuch der Prager Kollegen am Fichte-Gymnasium geplant, bei dem die erfolgreiche europäische Vernetzung weitergeführt werden soll.