Fichte-Schülerinnen und -Schüler zu Gast in Smolensk Zurück zur Übersicht

HOBOCTИ, HOBOCTИ, HOBOCTИ - Neues aus Russland

Samstag, 07.09.2019

Der erste Tag unsere Russlandreise begann sehr früh. Treffpunkt: Vier Uhr morgens am Düsseldorfer Flughafen. Dementsprechend müde, aber auch auf aufgeregt, standen wir in den Startlöchern. Nachdem wir durchgezählt, uns von unseren Familien verabschiedet und unsere Koffer abgegeben hatten, waren wir auch schon auf dem Weg nach Moskau.An Bord bekamen wir eine der ersten Mahlzeiten an diesem Tag und wir holten teilweise etwas Schlaf nach.

In Russlands Hauptstadt angekommen, war das Einzige, was die meisten von uns wollten, erst einmal die Toilette zu besuchen, doch nicht vor der Passkontrolle. Zum Glück klappte diese sehr gut und jeder bekam auch den richtigen Koffer. Am Flughafen hat uns ebenfalls eine der russischen Lehrerinnen abgeholt, um uns auf unserem weiteren Weg zu begleiten. Von dort aus mussten wir nämlich den Zug zum Zentrum der Hauptstadt nehmen, um von dort unseren Anschlusszug in Richtung Smolensk zu bekommen.

Da es aber schon wieder etwas länger her war, dass wir etwas gegessen hatten, bekamen wir Hunger. Deswegen kauften wir uns etwas zu Essen und beschützen unsere Koffer, während wir auf den Zug warteten. Dies dauerte nicht allzu lange, denn kurze Zeit später saßen wir wieder im Zug. Da wir in diesem noch mehrere Stunden verbringen würden, mussten wir unsere Koffer irgendwo unterbringen. Das war schwerer als gedacht, denn irgendwie wollten sie nirgendwo richtig hinpassen. Nach mehrfachen Hin- und Herschieben und Hoch- und Herunterheben, haben wir es dennoch geschafft die Koffer zu verstauen, ohne das jemand verletzt wurde.

Auch auf dieser Fahrt haben wir uns viel unterhalten, geschlafen und gegessen, bis wir am späten Nachmittag in Smolensk ankamen. Für einige war das langersehnte Wiedersehen mit den russischen Austauschschülern aus dem letzten Jahr gekommen, für andere gab es ganz neue Begegnungen, was sehr aufregend war. Nachdem alle herzlichst von ihren Gastfamilien begrüßt worden waren und wir uns bei unseren Lehrern verabschiedet hatten, ging jeder mit seinem Austauschpartner nach Hause, um den Tag entspannt ausklingen zu lassen.

Rebecca Flüshöh

 

Novosty aus Smolensk. Sonntag, 08.09.2019

Thema: Museumsrallye

Nach einer langen Reise und einem langen Abend in den Gastfamilien hatten wir das große Glück ausschlafen zu können, da das Programm erst um 14 Uhr startete.

Pünktlich um 14 Uhr waren dann alle an einem Springbrunnen in einem kleinen Park versammelt. Erst einmal wurden Geschichten vom Abend ausgetauscht, danach wurden Gruppen gebildet. Leider durfte man sich die Gruppen nicht aussuchen, sondern man musste ein Schnipsel von einem Bild ziehen, welches dazu führte, dass die Personen, die mit ihren Schnipseln gemeinsam ein Bild ergaben, auch zu ein und derselben Gruppe gehörten.

Insgesamt gab es drei Gruppen, die zwar alle das Gleiche machen sollten, jedoch war die Reihenfolge in der die Museen in der folgenden Museumsrallye besucht werden sollten, unterschiedlich. In den einzelnen Museen mussten wir dann Fragen zu den jeweiligen Museen beantworten. In der Gemäldegalerie wurde zum Beispiel gefragt, welche Jahreszeit  Zhachowski auf einem seiner Bilder darstellte.

Insgesamt war es in den Museen ziemlich streng geregelt. Man musste extrem leise sein, durfte kaum normal reden und nur flüstern. Das war zumindest im Konjonkov-Museum so, wo verschiedenste Skulpturen ausgestellt wurden. Dazu mussten wir dort zum Schutz der Ausstellungsstücke blaue Tüten über unsere Schuhe ziehen.

Im Märchenmuseum konnte man viel über die russische Märchenkultur und über ihre Geschichte lernen. Allerdings besuchten nicht alle von uns dieses Museum, da es insgesamt ein recht kleines Museum war, sodass es immer nur für ein paar Leute Platz gab. Dafür mussten wir in diesem Museum als einziges keinen Eintritt zahlen. Sehr empfehlenswert also ;)

Im Historischen Museum konnte man sehr viel über die russische Geschichte lernen. Wir waren diesmal auch alle drin ;), da es das größte Museum war. Man konnte außerdem tolle Souvenirs ergattern, zum Beispiel einen tollen Teller von Smolensk.

Am Ende haben wir uns wieder an dem Springbrunnen getroffen und unsere Lösungen zu der Museumsrallye abgegeben. Wir sind gespannt was das Ergebnis der Stadtrallye sein wird.

Angelos Fotopoulos und Nils Wittstock

 

Dienstag, 10.09.2019

Der erste Tag in einem Nationalpark in Russland

Heute war ein interessanter Tag. Um 9.00 Uhr haben wir uns an der Schule versammelt und sind mit dem Bus zum Nationalpark Smolensk gefahren. Es war eine sehr wackelige Fahrt. Als wir angekommen sind, haben wir unsere Zimmer bezogen und sind in der dort vorhandenen Kantine etwas essen gegangen. Nach dem Essen zogen wir alle unsere super „tollen“ Gummistiefel an und machten in zwei Gruppen (Vögel & Insekten) eine vierstündige Erkundungstour um den See.

Wir haben von Alexander, einem renommierten Biologen und Wissenschaftler der Smolensker Universität, viele Dinge über die Tiere dort erfahren. Insgesamt gibt es im Park 135 Vogelarten. Die größte ist z.B. die Eule, genauer gesagt, der Uhu, der aber sehr selten zu sehen ist.

Des Weiteren haben wir auf unserer Wanderung Pilze, Blaubeersträucher und Haselnüsse gesehen.

Später beobachteten wir einen Weiher, auch ein Vogel ist und dessen Kinder bald aus dem Ei schlüpfen werden, auf einer Lichtung mit Ferngläsern. Einen Haubentaucher haben wir auf dem See auch erblicken können. Dieser kann bis zu 10m tief tauchen.

Die andere Gruppe hat sich mit Insekten befasst. Bei ihrer Wanderung erblickten sie riesige Ameisenhaufen, die dort ihr eigenes Nest bauten. Auch wurden ihnen Mistkäfer präsentiert, die besonders durch ihre schwarzen Fühler gut zu erkennen sind.

Nach unserer sehr langen Wanderung kamen wir auch hungrig zurück und konnten das Abendessen kaum abwarten. Jedoch endete der Abend noch mit einer schönen Überraschung. Da Ulyana Geburtstag hatte, besorgte die Lehrerin einen Kuchen und wir sangen gemeinsam zum Abschluss des Tages. Sie verteilte viele russische Süßigkeiten, auch welche, die wir noch nicht kannten.

Lena Krasny 8b, Leonie Skowronek 8a

 

Donnerstag, 12.09.2019

Der letzte Tag im Nationalpark

Heute war ein weiterer abenteuerreicher Tag des Schüleraustausches 2019. Wenn man von den extrem unbequemen Betten absieht, die einen zwingen sich bis in die Nacht hinein zu unterhalten, startete der Tag doch recht gut.

Wir machten uns in zwei getrennten Gruppen auf den Weg, um das jeweilige Programm zu absolvieren. Eine Gruppe, unsere, startete mit der Besichtigung von massiven Tieren, die eben wegen ihres Gewichts keine natürlichen Feinde im Wald haben. Diese Tiere bezeichnet man als die Wisent-Tiere. In der Obhut des Försters befinden sich ein männliches Wisent, namens Miroslav, der ein Gewicht von einer Tonne aufweist und ein weibliches Wisent, welches sich nach einem langen Winter schon beinahe tot aus den Tiefen des Nationalparks zu Miroslav gesellt hatte. Seitdem hat es es durch die Pflege trotz eines fehlenden Hornes zu seinem dritten Lebensjahr geschafft. Dazu wurde uns erläutert, dass das weibliche Wisent seine Geschlechtsreife mit vier Jahren erlangt.

Wir hatten das Vergnügen die Wisente mit Äpfeln füttern zu dürfen. Allerdings hielt einige die starke Abgabe von Speichel der Wisente bei ihrer Nahrungsaufnahme davon ab, sie tatsächlich zu füttern. Nachdem wir diese gewaltigen Tiere mit Äpfeln gefüttert hatten, fuhren wir weiter zu einem kleinen Kiosk, wo wir eine kleine Pause mit den anderen machten.

Im nächsten Abschnitt ging es um das Projekt "Wir retten die Umwelt", welches wir im Rahmen des "FridaysForFuture" vollzogen haben. Hierbei sammelten wir in Partnergruppen den ganzen Müll ein, der sich im kleinen Gebiet des Waldes ansammelte. Nach der gelungenen Arbeit, machten wir eine Pause mit leckeren Broten, bestrichen mit selbstgemachter Marmelade von Frau Tomson, und genossen dabei den wundervollen Ausblick auf den größten See der Umgebung: Sapsho.

Im Anschluss gingen wir zum wiederaufgebauten Haus des berühmten Forschers und Entdeckers Prshevalski, der auch Namensgeber für das Prshevalskigymnasium ist. Dort lernten wir vieles über seine Geschichte und seine Entdeckungen wie z.B. der Prshevalskipferde oder der Erforschung Kleinasiens kennen. Nachdem wir die Führung durch das Museum absolviert hatten, fuhren wir weiter zu einer seiner Entdeckungen, den Prshevalskipferden. Auch bei diesen Tieren hatten wir erneut das Vergnügen sie füttern zu dürfen.

Danach fuhren wir zu unseren Zimmern am See zurück, um unsere Sachen zu packen und nach Smolensk zurückzufahren. Dort freuten wir uns alle sichtlich auf das leckere Essen der Gastfamilien und wurden herzlichst empfangen!

 

Bericht Samstag, 14.09.2019

Der Abschied und der Aufenthalt in Moskau

Der Abschied fiel allen sehr schwer. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns alle auf den Weg zum Zug. Treffpunkt 7.15 Uhr. Total übermüdet – die letzte Nacht war bei einigen sehr kurz ausgefallen - und tränenüberströmt verabschiedeten sich alle voneinander. Es wurden noch die letzten Abschiedsgeschenke überreicht und dann ging es in den Zug.  Die Fahrt nach Moskau dauerte 4 Stunden und zog sich etwas in die Länge. Gut daran war, dass wir uns alle etwas ausruhen konnten.

Als wir am Bahnhof ankommen waren, ging es mit der Metro in Richtung Hotel.

Der anschließende Fußweg dorthin war sehr anstrengend. Von der Metrostation aus mussten wir mit unseren schweren Koffern etwa eine halbe Stunde bis zum Hotel laufen. Nachdem wir dann mehrere Straßen mit Baustellen und ohne Asphalt haben nehmen müssen, haben manche Koffer es nicht mehr ausgehalten. Mehrere Rollen sind kaputtgegangen, was den Koffertransport und damit Weg nicht einfacher machte. Als wir dann endlich an der Rezeption des Hotels standen, fragten sich viele, was jetzt auf uns zukommt. Die Räumlichkeiten waren sehr eng und das Hotel rief Erinnerungen an den Nationalpark hervor, da es sehr einfach ausgestattet war die Zimmer nicht besonders groß waren: etwa 4 Quadratmeter für drei Personen. Es war unmöglich, im Zimmer die Koffer zu öffnen.

Anschließend machten wir uns nach einem kurzen Imbiss in einem Selbstbedienungsrestaurant auf den Weg Richtung Stadtmitte zum berühmten Kaufhaus Gum, zum Kreml und zum Roten Platz.

Das Gebiet des Kreml ist sehr groß und umfasst verschiedene Kirchen und Regierungsgebäude. Schon von weitem hat man die Gebäude gesehen, die  über die großen Mauern um das Gelände herum herausragten, aber als man näher gekommen ist, sah man nur noch die Mauer. Sie ist sehr beeindruckend; ihre Länge beträgt 2235 Meter, sie ist bis zu 19 Meter hoch und hat 20 Türme.

Der Rote Platz war auch sehr schön und vor allem groß. Rechts von uns stand der Kreml und gerade aus die Basilius-Kathedrale. Dies war eine großartige Kulisse.

Nachdem wir dort eine lange Zeit verbracht  und sehr viele Fotos gemacht hatten, besichtigten wir den Sarjadje-Park, der in der Nähe liegt. Dieser Park ist sehr interessant, weil dort die vier Vegetationszonen Russlands nachgestaltet worden sind: Tundra, Steppe, Wälder und Auen. Von einer neu angelegten Brücke im Park konnten wir noch einmal schöne Fotos vom Kreml und seiner Umgebung machen.

Anschließend waren wir alle sehr hungrig und müde. Der Tag hatte für uns alle sehr früh begonnen und die Projektwoche steckte uns auch in den Knochen. Deshalb freuten wir uns auf eine Pause im Kaufhaus GUM. Dort reichte selbst das höchste Taschengeld nicht aus J: Luxusgeschäft neben Luxusgeschäft.

Im Kaufhaus sind wir dann in kleinen Gruppen herumgelaufen und manche haben sich in billigeren Geschäften, die sie schließlich im dritten Stock gefunden hatten, etwas gekauft. Danach haben wir uns wieder getroffen. Die Nahrungsaufnahme folgte sogleich; man konnte zwischen italienischen und asiatischen Restaurants wählen. Außerdem gab es dort noch ein klassisches, russisches Restaurant.

Nach dem Besuch im Kaufhaus sind wir spät am Abend an vielen beleuchteten Sehenswürdigkeiten vorbei durch Moskau zum Hotel gelaufen. Völlig übermüdet verbrachten wir dort die Nacht – die „Größe“ der Zimmer war uns nun völlig egal, wir waren froh nun schlafen zu können. 

Ole Adamczyk