Das Corona-Fichte – dreidimensionales Schulmodell bestehend aus Corona-Testanleitungen Zurück zur Übersicht

Eine Erinnerung an Corona-Zeiten unter besonderer Berücksichtigung der großen Umweltbelastung durch “unnötige” Verpackungsmaterialien

Hintergrund der Idee

Während der Corona-Pandemie wurden auf der Basis der Corona-Schutzmaßnahmen wöchentlich drei Selbsttests im Rahmen verpflichtender Selbst-Testungen vorgenommen.

Bei diesen Testungen wurden pro Test jeweils eine Anleitung aus Papier, die eine größere Fläche als ein DIN A3-Blatt hatte, und die jeweiligen Test-Utensilien mitgeführt, welche in einer Plastikverpackung ausgeteilt wurden.

Anfangs bestand eine Testwoche aus mehreren Pflichttestungen pro Woche. Diese Testungen verliefen über einen Zeitraum von mehreren Monaten, wobei auch ein hoher Kostenaufwand für das Land zustande kam.

Die Produktion der Anleitungen und der gesamten Tests verschlang nicht nur sehr viel Geld, sondern verursachte ebenso sehr viel “unnötigen” Papiermüll, welchen man durch ein effizienteres Verpackungsdesign hätte verringern können.

Um diese Problematik umweltpolitisch zu veranschaulichen und deutlich zu machen, suchten wir uns die Anleitungen heraus, welche unserer Ansicht nach die am wenigsten benötigten Bestandteile des gesamten Verpackungsinhalts waren, wurden sie doch dreimal wöchentlich wiederkehrend in den Umlauf gebracht. Innerhalb dieser Zeit begannen wir, die Anleitungen aus den Tests aus eigener Hand zu sammeln, wobei wir unsere Anleitungen und die unserer Mitschüler aufbewahrten und lagerten.

Der Plan

Dann entstand der Plan: die Errichtung eines dreidimensionalen Modells des Fichte-Gymnasiums aus den papiernen Anleitungen, um die Dimensionen des Verbrauchs an Material zu veranschaulichen. Um das Schulgebäude zu errichten, benötigten wir jedoch eine effizientere Möglichkeit, Anleitungen zu sammeln, da für ein solches Vorhaben ein weitaus größerer Umfang an Material notwendig war.

Nach der Vorstellung unseres Projektes bei dem stellvertretenden Schulleiter Herrn Riechmann und dessen Erlaubnis zur Durchführung fing die Sache an, Gestalt anzunehmen. Dafür benötigten wir die Mithilfe der Lehrerinnen und Lehrer: Wir baten sie, die Anleitungen in ihren Klassen nach Durchführung der Testungen freiwillig einzusammeln, um an jedem Testtag die rotlackierten Sammelboxen bis zum Rand zu füllen.

Die Umsetzung

Das gesamte Projekt des Sammelns begann erst zwei Wochen vor dem endgültigen Ende der verpflichtenden Testungen in der Schule, sodass nur innerhalb von zwei Wochen auf freiwilliger Basis Zettel gesammelt wurden. Dennoch ergab das Projekt eine Endsumme von ca. 2000 Zetteln, welche wir für den Bau des Modells nutzten. Ein digitales 3D Modell des Fichte-Gymnasiums diente uns während des Baus als Bauplan und Referenz.

So entstand das zurzeit im Lichthof ausgestellte Gebäude des Fichte-Gymnasiums in Papierform. Dieses Gebäude wurde, der Menge an Zetteln und unseren Berechnungen entsprechend, im ungefähren Maßstab von 1:112 erstellt – ein plastisches Andenken an die Corona-Pandemie und eine Einladung zum Nachdenken über die große Beanspruchung von Ressourcen und die hohe Belastung der Umwelt durch den hohen Papier- und Plastikaufwand im Rahmen der Massenproduktion der Testkits.

Moritz Debudaj, Kilian Preuss, Jg. Q1