MINT-EC Camp Freiberg: Werkstoffwunder Automobil Zurück zur Übersicht

Im Zeitraum vom 5. bis 8. März 2019 hatte ich, Jonathan Zimmer aus der Q1, die Chance, an einem MINT-EC Camp teilzunehmen. Das Camp stand unter dem großen Thema „Werkstoffwunder Automobil“ und fand mit insgesamt 20 Teilnehmern aus ganz Deutschland statt.

Die Veranstaltung begann am Dienstagnachmittag mit einem kurzen Vortrag, der den Unterschied zwischen dem täglichen Schülerleben und dem Alltag der Studierenden mit besonderem Fokus auf die TU Bergakademie Freiberg informierte. Die Bergakademie unterstützt die Veranstaltung und füllte somit das Programm. Nach dem Vortrag erhielten wir eine Führung durch die Terra Mineralia. Die Terra Mineralia ist eine Mineralienausstellung im Schloss in Freiberg. Die Besonderheit bei dieser Ausstellung ist, dass die Mineralien nach Kontinenten angeordnet sind. Wir erhielten dort eine Führung mit Fokus auf die wichtigen Mineralien für die Autoindustrie. Anschließend teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Jede Gruppe bearbeitete im Laufe der Woche unterschiedliche Themengebiete. Eine Gruppe legte den Fokus auf die Eigenschaften und die Produktion von Stahl, während die andere Gruppe diesen auf die Kupfergewinnung und Elektrolyse legte. Ich schloss mich der „Kupfergruppe“ an.

Diese Gruppe hörte am Mittwochmorgen eine Präsentation einer Professorin, die das Vorkommen, die Reinigung und die Verwendung von Kupfer thematisierte. Im Anschluss an diesen Vortrag gingen wir in das „Nichteisen-Labor“ der TU Freiberg, wo wir zwei verschiedene Reinigungsverfahren durch Elektrolyse als Experiment aufbauten und durchführten. Durch diesen Vorgang wollten wir innerhalb von 24 Stunden Kupfer mit einer Reinheit von 99,5 % auf 99,99 % reinigen.

Am Nachmittag beschäftigte sich unsere Gruppe mit verschiedenen Gießverfahren von Metallen. Dazu waren wir in der Gießerei der TU Bergakademie. Nach einem kurzen Vortrag zur Theorie des Gießens machten wir selber Sandabdrücke und gossen diese aus. Außerdem wurden uns dort die verschiedenen Öfen und Gussmaschinen gezeigt. Im Anschluss tauschten wir uns im Plenum mit allen Teilnehmern über die Erlebnisse des Tages aus.

Zum Ausklang des Tages waren abends alle Teilnehmer von dem Freiberger RaceTech-Racing-Team zum Grillen eingeladen. Dieses Team hat es sich zur Aufgabe gemacht jedes Jahr ein Rennauto zu bauen und mit diesem weltweit an verschiedensten Rennen teilzunehmen. Dass man es hier mit Profis zu tun hat, erkennt man schnell am 10. Platz in der Weltrangliste, den das Team aktuell belegt.

Am Donnerstagmorgen erhielt die „Kupfergruppe“ eine Führung durch den Galvanisierungsbetrieb Saxonia Galvanik GmbH. Dort sahen wir uns eine Methode zur Kunststoffgalvanisierung und die Reinigung des Anodenschlammes an. Letzterer ist ein schwarzer Schlamm, der bei der Elektrolyse mit Kupfer entsteht und der sehr viele edle Metalle enthält, die meist auch einen sehr hohen Wert haben. Diese können durch die Anodenschlammreinigung zurückgewonnen werden.

Nachmittags werteten wir das Experiment der Kupferreinigung aus. Im Anschluss gingen wir in die Fakultät für Werkstoffkunde der TU. Dort vermaßen wir die Abstände von den Atomen in Metallen mit Hilfe von Röntgenstrahlen. Des Weiteren sahen wir ein Rasterelektronenmikroskop, mit dem wir eine Kupfer-Zink-Blei Probe untersuchten. Ein Elektronenmikroskop vergrößert so stark, dass man einzelne Atome erkennen kann. Als Abschluss bekamen wir dort das Transmissionselektronenmikroskop erklärt und gezeigt.

Am Abend gab es erneut eine Plenumsveranstaltung um den Tag zu rekapitulieren, aber auch, um ein Feedback für das Camp zu geben.

Am Freitag hielten wir in Kleingruppen Vorträge über die bearbeiteten Themen. Als Erinnerung gossen wir einen Smiley und prägten eine Münze. Die Übergabe der Teilnehmerurkunde beendete das viertägige Camp.

Ich kann jedem empfehlen an so einer Veranstaltung teilzunehmen, da es eine sehr informative und spannende Woche war. Theorie und Experimente standen in einem guten Verhältnis. Der Spaß kam dabei auch keinesfalls zu kurz.

Jonathan Zimmer, Q1