Unsere „Fichte“–Schulband alias The Nastys in der ROSE – Eine neue Perspektive Zurück zur Übersicht

Die Schulband des Fichte-Gymnasiums alias The Nastys durfte am 21.04.2023 auf einer öffentlichen Veranstaltung in der ROSE als Support einer lokalen Band auftreten. Für die jungen Musiker eine völlig neue Erfahrung.

Vor nicht langer Zeit reiste ich nach Japan und besuchte dort einen in einem Wäldchen gelegenen buddhistischen Zen-Tempel. Dort setzte ich mich in den Schneidersitz und betrachtete eine Sandfläche, auf der mehrere Steine verteilt lagen. Plötzlich setzte sich ein Mönch neben mich und fragte, wie viele Steine ich sehen würde. Ich zählte sie und sagte ihm, dass es 8 seien. Er schmunzelte über meine Antwort und bat mich aufzustehen, mit ihm einige Schritte nach rechts zu gehen und noch einmal zu zählen. Tatsächlich befanden sich zwei weitere Steine versteckt hinter anderen Steinen, die ich vorher nicht sehen konnte. Ich sagte dem Mönch, dass es 10 Steine sind. Er lächelte mich an, verbeugte sich und ging weg.

Mir wurde in diesem Moment klar, dass es sich hierbei um eine ganz besondere Botschaft handelte. Allgemein gesprochen scheint es offenbar notwendig, stets die Perspektive zu wechseln, um Dinge in ihrer Vollständigkeit erfassen zu können. Ändert man nicht die Perspektive, so wird das, was noch versteckt bzw. unbekannt ist, niemals entdeckt.

Am 21.04.2023 konnte ich mit eigenen Augen feststellen, wie auch die Schulband noch Unentdecktes durch einen Perspektivwechsel für sich entdecken konnte. Raus aus dem Proberaum am Fichte-Gymnasium, abseits irgendwelcher Veranstaltungen von Musikschulen, durfte die Schulband zum ersten Mal auf einer öffentlichen Veranstaltung in der ROSE als Support für eine lokale Band auftreten. Dabei erlebten die jungen Musiker eine Vielzahl von Dingen, die sie vorher noch nicht kannten: einen professionellen Soundcheck mit einem Tontechniker, Lichteffekte durch Scheinwerfer, Zusammenarbeit und Absprache mit anderen Musikern hinsichtlich der Instrumente, eine ausverkaufte Lokalität mit lautem Applaus und auch eine Gage für ihren Auftritt.

Im Laufe des Abends konnte man den jungen Musikern deutlich anmerken, dass sie diese Seite des Musizierens noch nicht kannten. Allerdings absolut im positiven Sinne, denn die Euphorie und auch die Dankbarkeit, als so junge Band (Alter zwischen 11 und 14 Jahren) bei einer öffentlichen Veranstaltung spielen zu dürfen und so viel Erfahrung zu sammeln, war bei allen enorm hoch.

Die Schulband bedankt sich bei all denjenigen, die uns die Chance gegeben haben, ein öffentliches Konzert zu spielen und uns die Möglichkeit gegeben haben, eine andere Perspektive des Musizierens kennenzulernen. Vor allem ein Konzert in ausverkauftem Haus zu geben, donnernden Applaus mit lautstarken „Zugabe-Rufen“ zu hören und viele wertschätzende Komplimente im Anschluss zu bekommen, war für die jungen Musiker eine bedeutende Erfahrung. Voller Motivation bereiten wir uns jetzt auf unser großes Schulfest am 09.06.2023 vor, wo wir das erste Mal open air spielen und wieder die Perspektive ändern.

Jannis Tsenekidis