Kunstkurse der Oberstufe besuchen das K20 und K21 in Düsseldorf Zurück zur Übersicht

Am 2.11.22 machten sich einige Kunstkurse aus der Q1 und aus der Q2 auf den Weg nach Düsseldorf, um das K20 und das K21 (Kunstsammlung NRW) zu besuchen.

Nach dem obligatorischen Gruppenfoto vor dem grafischen Wandbild „Hornet“ von Sarah Morris gingen wir in kleinen Gruppen eigenständig durch das Museum um die Sammlung anzusehen. Wir konnten mit einigen Übungen zu Bildzugängen, wie kreatives Schreiben, genaues Beobachten oder Skizzieren uns Werke, die wir spannend fanden, genauer anschauen: traumhafte Gemälde der Surrealisten Max Ernst und Salvador Dalí, die wir bereits aus dem Kunstunterricht kennen, Farbexplosionen sowohl bei Henri Matisse als auch bei Helen Frankenthaler, eine raumgreifende Bodenskulptur von Isa Genzken oder allbekannten Arbeiten von Picasso.

Im K20 ist die seit 1961 aufgebaute Sammlung mit Hauptwerken der klassischen Moderne und der amerikanischen Nachkriegskunst zu sehen. Die Werke der Avantgarde treten aber auch hin und wieder mit Gegenwartskunst in den Dialog. 15 Minuten entfernt, im Ständehausstraße, befindet sich das K21 und präsentiert den aktuellen Part der Sammlung des Landes Nordrhein-Westfalen, die seit 1961 aufgebaut wird.

Auf den verschiedenen Etagen konnten wir neben Rauminstallationen und zeitgenössischer Kunst auch zahlreiche aktuelle digitale Arbeiten, Virtual Reality, aber auch einige skurrile Kunstwerke betrachten.

Doch das beeindruckendste Werk im dem K21 Museum war für uns „in orbit“ des argentinischen Performance- und Installationskünstlers Tomás Saraceno. Die Installation schwebt in schwindelerregender Höhe unter dem Dach des Museums. Es besteht aus nahezu transparenten Stahlnetzen, die in drei Ebenen unter der gewaltigen Glaskuppel gespannt sind und eine Größe von 2500 Quadratmeter umfassen. Innerhalb des Netzes sind fünf luftgefüllte ‚Sphären‘ platziert. Die Rauminstallation ist begehbar, das bedeutet, dass wir Schüler auf diesen Netzen in 25m Höhe durch das Kunstwerk „krabbeln“ durften.

Die Installation wirkt wie eine surreale Landschaft, ein Wolkenmeer oder wie der Weltraum mit seinen schwerelosen Planeten.

Der Künstler und Architekt Tomás Saraceno plante die Installation drei Jahre lang mit weiteren Architekten sowie mit Ingenieuren und Biologen. Dabei ließ er sich von der Konstruktion von Spinnennetzen inspirieren. Zwischen den verschiedenen Ebenen der Netze befinden sich große mit Luft gefüllte Kugeln, wobei eine verspiegelt ist und die anderen transparent sind.

Die gespannten Netze reagieren auf die Bewegungen der Besucherinnen und Besucher (maximal 10 Personen dürfen sie gleichzeitig mit festem Schuhwerk und Sicherheitsanzug betreten) und werden dann auf andere übertragen.

Die Kugeln auf der Installation sind so verteilt, dass das gesamte Stahlnetz immer in Bewegung ist.

Die Intention der Arbeit „in orbit“ ist, dass der Besucher sozial-utopische Erfahrungen machen soll. Es geht eben nicht darum, dass man auf dem Stahlnetz aufrecht gehen kann. Vielmehr beruht die Erfahrung darauf, dass die Besucher mit Bewegungen kommunizieren. Saracenos größtes Vorbild ist der bekannte Architekt Frei Otto und genauso wie er, bezieht sich Saraceno auf Naturphänomene, u.a. auch auf Spinnennetze.

Saraceno ist von der Kommunikation der Spinnen fasziniert, denn ihre Art zu kommunizieren beruht auf Bewegungen (hybride Form der Kommunikation) und studierte verschiedene Spinnenarten, ihre Form der Netze und ihr Sozialverhalten.

Seine Beobachtung während des Studiums übertrug er auf seine Installation ,,in orbit“. Mit jeder Bewegung strahlt der Besucher Vibrationen aus, die der Gegenüber auffangen muss. Der Künstler betont dabei, dass damit seine Arbeit als komplett gesehen werden könne, die Mitgestaltung der Menschen nötig sei, denn die Interaktion der Menschen mit der Umwelt mache das Werk erst zu dem, was es ist.

„Als ich das K21 betrat, wusste ich sofort, was mein erstes Ziel werden sollte: „in orbit“. Schon seit Tagen freute ich mich auf die Erfahrung und ich wollte nicht nach Hause fahren, ohne zumindest einmal in und auf der Installation gewesen zu sein. Als ich endlich an der Reihe war und den Eingang zur Ausstellung sah, fing ich an Angst und Nervosität zu spüren, doch beides verflog ganz schnell, als ich auf den Netzen war. Ich wurde ganz neugierig und spürte den Adrenalinschub, den ich dadurch bekommen hatte. Es war ein unbeschreibliches Gefühl den Boden 25m unter uns zu sehen und ich wollte nicht mehr raus. Ich kann jedem einen Besuch empfehlen und diejenigen, die Höhenangst verspüren, können trotzdem noch viele weitere Ausstellungen besuchen, die das K21 anzubieten hat.“

Amelie, Dilara, Nitha, Samira (Q1)