MILeNa-Exkursion ins XLAB Göttingen Zurück zur Übersicht

Vom 21.-22.06.2018 ging es für uns, die MILeNa-Teilnehmer des Jahrgangs 17/18, in Begleitung von Herrn Beerlink zum XLAB. Das XLAB ist eines der größten Schülerlabore Deutschlands auf dem Nordcampus der Universität Göttingen. Im Rahmen der Exkursion an einen „außerschulischen Lernort“ bekamen wir an zwei Projekttagen Gelegenheit, uns in verschiedenen  Projektkursen mit naturwissenschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. Im Vordergrund stand dabei immer der praktische Bezug naturwissenschaftlicher Fragestellungen auf Bereiche unseres Lebens - ein grundlegendes Merkmal der Arbeit in Schülerlaboren.

Im Bereich der Physik ging es dabei um Radioaktivität und Laser. Aufbauend auf den Unterrichtsinhalten der Klasse 9 wurden dabei Kenntnisse über radioaktive Strahlung und Strahlenschutz durch Experimente, mit denen Strahlung sichtbar gemacht werden kann, vertieft. Wie funktioniert ein Laser? Wie kann man mithilfe eines Lasers den Abstand von der Erde zum Mond (übrigens 348.400 km) messen bzw. ausrechnen? Auf diese Fragen konnten die Kursteilnehmer in den letzten Tagen eine fundierte Antwort entwickeln. Auch durch die Versuche in der Biologie und Chemie konnten alltägliche Dinge erklärt werden. Warum leuchtet der Textmarker und warum strahlt das weiße T-Shirt im Club, andere Oberteile aber nicht? Wie konnte Dolly das Schaf geklont werden?

In der Biologie haben wir uns intensiv mit Genmanipulation und der Anwendung von Restriktionsenzymen beschäftigt. Mit speziellen Geräten und fachlicher Anleitung konnten wir selber die DNA des Darmbakteriums e.coli extrahieren - ein sehr interessantes Experiment, das allerdings auch zum reflektierten Nachdenken über dieses Verfahren anregt. Mit dem richtigen Gerät und adäquater Anleitung war es nicht wirklich schwierig  Erbsubstanz zu verändern. Diese  muss noch vor Ort wieder vernichtet werden, da genmanipulierte DNA das Labor unter keinen Umständen verlassen darf.

Im ständigen Austausch mit den anderen Kursteilnehmern, die wir zum Großteil schon vom letzten MILeNa-Aufenthalt in  Jülich im Herbst 2017 kannten, haben wir viel über die Sichtweise anderer Jugendlicher auf das Experimentieren in Schülerlaboren erfahren. Als Teilnehmer des MILeNa- Projekts stellt man sich mehr oder weniger zwangsläufig die Frage, wie ein Lehrer solche Exkursionen plant und was er sich von so einem Ausflug verspricht. Gemeinsam konnten wir überlegen, was Schülerlabore als außerschulische Lernorte überhaupt bieten und warum sie so großes Potenzial haben, Schüler für MINT zu begeistern. Schülerlabore bringen uns in Kontakt mit modernen Technologien und vermitteln ein zeitgemäßes Bild von naturwissenschaftlichen Techniken und deren gesellschaftlicher Bedeutung. Das haben wir zum Beispiel durch die Gen-Experimente selbst erfahren. Durch lange, eigenständige Experimentalphasen können Anwendungszusammenhänge bestimmter Sachverhalte erschlossen werden, die einem als Schüler im „gewöhnlichen“ Regelunterricht oftmals verschlossen bleiben. Das Interesse für Dinge, die die Grundzüge des Kernlehrplans überschreiten, wird geweckt. Man bekommt einen ersten Einblick in das Universitätsleben, das über den Schulalltag weit hinaus geht und den Horizont erweitert. 

Unser Fazit ähnelt dem unserer letzten MILeNa-Exkursion sehr: Wir konnten wieder viel über naturwissenschaftliche Inhalte, aber eben auch über unsere eigene Auffassung von Experimenten und praxisnahem Unterricht lernen. Dies wurde uns wieder einmal auf eine unglaublich interessante und verständliche Art näher gebracht.

Die MILeNa-Teilnehmerinnen JG 2017