Tschernobyl-Zeitzeugen am Fichte-Gymnasium Zurück zur Übersicht

Genau 30 Jahre nach der schrecklichen Katastrophe von Tschernobyl und rund 5 Jahre nach dem SuperGAU von Fukushima, waren auf Einladung des Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) wieder Zeitzeugen aus Weißrussland in Hagen. Am Montag, den 25.4.2016 waren vier von ihnen auch am Fichte-Gymnasium, um den Neuntklässlern von ihren Erfahrungen zu berichten. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich im Physikunterricht schon mit dem Thema „Radioaktivität“ beschäftigt und Fragen zum Unglück in Tschernobyl gesammelt.

Zoja Kavalchuk sowie die Übersetzerin Natalia Sparkova und zwei junge Begleitpersonen haben anhand von Fotographien einmal von ihren ganz persönlichen Erlebnissen während der Zeit des Unfalls in Tschernobyl erzählt. Besonders Zojas Erzählung über ihre Arbeit als sogenannte Liquidatorin hat viele Jugendliche sehr beeindruckt. „Wir haben mit einem Krankenwagen die Menschen zunächst aus der 10km- und später auch aus der 30km-Zone um das Kernkraftwerk Tschernobyl evakuiert“, erzählt sie und zeigt auf ein Foto von sich als 25-Jährige.

Von den acht Krankenschwestern ihres Krankenhauses, die an den Evakuierungen beteiligt waren, sei sie eine von zwei Überlebenden, berichtet sie weiter. Und macht damit sehr deutlich, welche Folgen die Explosion im Kraftwerk für die Menschen vor Ort und ihre Familie hatte. Zum einen erwähnt Zoja die schweren gesundheitlichen Folgen, wozu häufige Krebskrankheiten und viele Operationen zählen. Zum anderen war es aber auch die Ausgrenzung, die sie und ihre Familie nach der Umsiedlung von der Region um Tschernobyl in die Hauptstadt Minsk erlebten. „Der Freund meiner Tochter, hat sie sofort verlassen als er erfahren hat, dass wir aus der Region um Tschernobyl kommen.“, antwortet sie auf eine Frage eines Neuntklässlers. So war es nicht verwunderlich, dass ihre eindringliche Botschaft lautete: „Solche Katastrophen wie in Tschernobyl und Fukushima dürfen nie wieder passieren!“

Für die Schülerinnen und Schüler war es eine berührende und informative Veranstaltung. „Für uns war das eine einmalige Möglichkeit“, meint Frederike aus der 9d.